Bericht zum PEP-Gremienabend am 07.09.2017
St. Josef Ruhrhalbinsel 2030: Gremienvertreter diskutieren Szenarien
Am Donnerstag, 07.09.2017 fand im Gemeindeheim St. Josef ein Treffen von Mitgliedern der Gemeinderäte, des Kirchenvorstands und des Pastoralteams der Pfarrei St. Josef zum Pfarreientwicklungsprozess statt. Rund 60 Personen nahmen an der knapp dreistündigen Veranstaltung teil, auf der über die Zukunft der Pfarrei diskutiert wurde.
Zunächst gab es die Möglichkeit, eine Rückmeldung zu den Pastoralen Leitgedanken zu geben. Diese werden seit Juni in den Pfarreigremien diskutiert und waren auch in der letzten Ausgabe des JUPP nachzulesen. Lediglich zu dem Punkt Liturgie gab es ein paar Rückmeldungen. Hier wurde u.a. darauf hingewiesen, dass der Bereich der Kirchenmusik nicht explizit vorkomme. Auch wurde angeregt, dass eine sonntägliche Eucharistiefeier in allen Gemeinden angestrebt werden sollte.
Anschließend wurde kurz aus dem Friedhofsausschuss berichtet. Die Friedhöfe spielen im Pfarreientwicklungsprozess keine zentrale Rolle, da sie zunächst unabhängig vom Pfarreihaushalt sind. Da ein Verlust der Friedhöfe jedoch aus dem Pfarreihaushalt ausgeglichen werden muss, ist es wichtig, dass sich die Friedhöfe wirtschaftlich selbst tragen. Aufgrund der geringen Anzahl von Bestattungen ist dies besonders in Dilldorf und Byfang schwierig. Hier kann die Weiterbelegung der Friedhöfe nur erfolgen, wenn sich ehrenamtliche Kümmerer um die Pflege der Flächen kümmern und die Zahl der Bestattungen nicht noch weiter zurückgeht.
Berthold Scheele führte danach in die Thematik der Szenarien ein. Grundlagen für die Erstellung der Szenarien waren die Pastoralen Leitgedanken, die Rückmeldungen aus den Jugend-Veranstaltungen sowie die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Zahlen, Daten und Fakten. In diesem Zusammenhang besonders wichtig ist die prognostizierte Halbierung der Zahl der Gottesdienstbesucherinnen und -besucher sowie des pastoralen Personals bis ins Jahr 2030. Bei allen Szenarien wurden bestimmte kostenmindernde Aspekte im Bereich der Liegenschaften und Veränderungen im Bereich Personal angesetzt. Außerdem war es das Ziel der Koordinierungsgruppe bei der Betrachtung der wirtschaftlichen Entwicklung in den Jahren 2020-2030 in positives Gesamtergebnis von rund 100.000 Euro zu realisieren.
Die unterschiedlichen Präferenzen hinsichtlich der Erhaltung von Kirchen und Gemeindeheimen kam auch bei der Erstellung der Szenarien zum Ausdruck.
- Szenario 1 „eine Kirche – viele Versammlungsstätten“ sieht vor, eine Kirche auf Dauer und dafür an allen Standorten die Gemeindeheime zu sichern. Dieses Szenario kommt vor allem dem Wunsch der Jugend nach gut erreichbaren Versammlungsorten entgegen.
- Szenario 2 „jeder Gemeinde ihre Kirche“ dagegen greift vor allem die Furcht vieler älterer Pfarreimitglieder auf, die den Verlust der Gemeindekirche fürchten. In diesem Szenario werden vier der sechs Kirchen langfristig und umfänglich von der Pfarrei unterhalten. Eine finanzielle Beteiligung der Pfarrei an der Unterhaltung der Gemeindeheime wäre dann aber nicht mehr möglich. So lange Fördervereinen oder andere Träger das Gemeindeheim wirtschaftlich unterhalten (auch, was notwendige Sanierungen angeht), steht es dem Gemeindeleben zur Verfügung. Ist das nicht möglich, muss es geschlossen werden.
- Szenario 3 „mal schauen, was geht“ versucht, eine Brücke zwischen den beiden ersten Szenarien zu bauen. Es bleibt zunächst in jeder Gemeinde eine Kirche erhalten, wobei nur für zwei Kirchen eine Rücklage für notwendige Baumaßnahmen gebildet wird. Außerdem wird das modernste Gemeindeheim der Pfarrei langfristig gesichert. Alle den drei anderen Gemeinden wird jeweils ein Gemeindeheim zunächst bis ins Jahr 2025 weiterfinanziert, in dieser Zeit müssen aber Lösungen gefunden werden, die den Pfarreihaushalt nicht belasten. Dies können engere Kooperationen mit den evangelischen Gemeinden oder anderen Akteuren in den Stadtteilen sein, auch mit Blick auf die gemeinsame Nutzung von Gebäuden. So soll langfristig sichergestellt werden, dass Kirche in den Gemeinden und Stadtteilen präsent und lebendig bleibt.
Das dritte Szenario, das Zeit schafft, um kreative Lösungen für die Kirchen und Versammlungsstätten der Pfarrei zu entwickeln, wurde auch von den anwesenden Gremienvertreterinnen und -vertretern als das tragfähigste der vorgestellten Szenarien beurteilt. Es wird voraussichtlich Ausgangspunkt für die weiteren Beratungen sowie die Votumsentscheidung sein. Anregungen und Wünsche können unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bis zum 22.09.2017 eingebracht werden.